Sprachlernspiele Für Den Anfang:Meine Sachen. Sagen, was man hat / braucht, Farben benennen
Sprachlernspiele Für Den Anfang:Meine Sachen
Sprachlernspiele Deutsch Für Den Anfang
Mit diesen Spielen können sich die Lernenden auf das Sprechen und Interagieren im Alltag vorbereiten und schon früh Deutsch verwenden, andere verstehen können und verstanden werden.
Mit Sprache spielen aktiviert Lernende erfahrungsgemäß und verleiht ihnen Energie. Der Ausgang des Spiels ist nicht vorhersehbar und damit bleibt das Spielen spannend. Spiele fördern die Kreativität, die Kooperationsbereitschaft und die Fähigkeit, sich in die Rolle anderer zu versetzen.
Spiele erleichtern den Kontakt in der Gruppe, manchmal vermitteln sie zwischen eigener und fremder Erfahrung.
Alle können mitspielen und dabei relevante sprachliche Mittel auf Deutsch üben. Zum Gewinnen braucht man mehr als nur Sprachkenntnisse. Dadurch reduzieren Spiele Hemmungen, die Konzentration auf das Spielziel verdrängt die Sorge, sprachliche Fehler zu machen.
All diese Aspekte tragen dazu bei, dass die Lernenden motiviert sind und mit Spaß Deutsch lernen.
Die Sprachlernspiele repräsentieren die Lernziele, die auch in den meisten anderen Lernmaterialien für die Zielgruppe eine Rolle spielen. So können sie leicht als Zusatzmaterial eingesetzt werden.
Wörter lesen und wiedererkennen, verstehen und nachsprechen. Vor diesen Spielen müssen die neuen Wörter und Strukturen schon eingeführt und ihre Bedeutung geklärt werden.
Durch spielerische Aktivitäten in kleinen Gruppen oder auch mit wechselnden Partnern gibt es viel Gelegenheit für jede/n Einzelne/n zu sprechen. Durch häufiges Wiederholen bekommen die Lernenden Sicherheit beim Sprechen. Grammatische Strukturen werden in festen
Wendungen angeboten und so geübt.
Außerdem prägen sich die Spielenden „Bilder von Wörtern“ ein, was ihnen später auch beim Schreiben auf Deutsch helfen wird.
Die Sammlung enthält Spiele, die aus foliertem, festem Papier hergestellt sind und die man nur noch ausschneiden muss, für die Kopiervorlagen vorliegen, die man also für beliebig viele Spielende anbieten kann,
für die man nur einfache Materialien (Papier, Stifte) oder gar keine Materialien braucht.
Zu jedem Spiel gibt es in dieser Handreichung eine Beschreibung, wie es vorbereitet werden kann und nach welchen Regeln es gespielt wird.
TIPPS ZUM EINSATZ DER SPRACHLERNSPIELE
- Überprüfen Sie vor dem Einsatz jedes Spieles, ob Ihre Lernenden die sprachlichen Voraussetzungen schon erfüllen. In den meisten Spielen werden Wörter und Wendungen geübt, die sie bereits gehört haben. Ihnen ist die Bedeutung und die Aussprache der Wörter klar und sie wissen vielleicht auch, wie sie geschrieben werden.
- Die Sprachlernspiele sind meist für kleinere Gruppen gedacht. Wenn Sie größere Gruppen haben, können Sie die ersten Spiele im Themenfeld parallel an Spielstationen anbieten.
- Bereiten Sie die Spiele an Tischen vor. Sie können ein Spielmaterial schon vor dem Spielen hinlegen (Spielstation) oder erst nach der Erklärung der Spielregel an die Gruppen geben. Sorgen Sie dafür, dass
Sie eine Tafel / ein Flipchart haben, oder nutzen Sie freie Wände oder die Tür für vorbereitete Kärtchen und Papierstreifen mit Klebegummi.
Für die Interaktionsspiele brauchen Sie eine freie Spielfläche, ohne Tische und Stühle, bzw. oft einen Sitzkreis. Schieben Sie überflüssiges Mobiliar einfach an die Wände Ihres Raums. - Bei der Beschreibung des Spiels finden Sie immer einen Vorschlag, wie lange das Spiel dauern könnte. Lernen braucht aber Zeit, und wenn Ihre Lernenden länger brauchen oder ein Spiel wiederholen wollen, ermöglichen Sie dies. Die Länge der Spielzeit müssen Sie meist gar nicht angeben; die Lernenden müssen nur wissen, wann das Spiel zu Ende ist.
- Fragen Sie die Lernenden am Ende, wie ihnen das Spiel gefallen hat und wie sie ihren Lernerfolg einschätzen; dann wissen Sie, ob Sie es wieder einsetzen können oder wie Sie es modifizieren sollten.
Sprachlernspiele Für Den Anfang:Meine Sachen
Sprachlernspiele Für Den Anfang:Meine Sachen
Unten sind acht Spiele:
In den Spielbeschreibungen finden Sie folgende Abkürzungen: TN Teilnehmerin/Teilnehmer – PL Plenum, alle zusammen → dann / danach – PA Partnerarbeit – GA Gruppenarbeit – PA* Arbeit mit wechselnden Partnern – SL Spielleitende – AB Arbeitsblatt – EA Einzelarbeit
LESEDOMINO
SPIELZIEL: Namen von Gegenständen
beim Hören verstehen, Aussprache üben
SPIELZEIT: 10 Minuten
SOZIALFORM: GA (4 TN)
SPIELMATERIAL: Spielkarten
SPIEL
Die TN mischen die Spielkarten und verteilen sie gleichmäßig untereinander. Der jüngste TN beginnt, er liest den Satz vor, der auf seiner Karte steht (Ich habe eine … Ich brauche eine …). Der TN, der die gewünschte Sache hat, legt seine Karte daneben und liest den nächsten Satz, diesmal von seiner Karte vor. So wird weitergespielt, bis alle Karten abgelegt sind.
Varianten mit dem Kartenset KIM spielen (Sehen Sprachlernspieledeutsch Für Den Anfang: Einkaufen).
Eine andere KIM-Variante: Sie legen alle Karten auf den Tisch. Ein TN dreht sich um, die anderen Mitspieler nehmen 3–5 Karten weg. Der TN sieht sich die verbleibenden Karten an und sagt, was fehlt.
Auch mit diesen Karten kann man Einkaufsgespräche spielen (wie in Sprachlernspieledeutsch Für Den Anfang: Einkaufen mit Einkaufslisten), aber jetzt mit frei erfundenen Preisen.
Variante für das Einkaufspiel
Die „Verkäufer“ geben ihre Karten dem „Kunden“. Im Spiel tauschen die Karten dann mehrmals den Besitzer. Vorher muss der SL eine Zeit für das Spiel vereinbaren.
Gewonnen hat derjenige TN, der zu diesem Zeitpunkt die meisten Karten hat.
Hier ist ein Beispiel
QUARTETT
SPIELZIEL: sagen, was man
braucht / was man hat, Namen der Kleidungsstücke (mit dem unbestimmten Artikel) als Wortgruppen einprägen
SPIELZEIT: 10–15 Minuten
SOZIALFORM: GA (4–5 TN)
SPIELMATERIAL: Quartett-Karten, Tafel
VORBEREITUNG: Redemittel an die Tafel schreiben
SPIEL
Der SL erklärt das Spiel und schreibt die Redemittel Ja, ich habe ein/eine/einen…. Nein, habe ich nicht. / Tut mir Leid, habe ich nicht. und Ich habe … und … an die Tafel.
Die Karten werden gemischt und einzeln im Uhrzeigersinn an die TN verteilt. Die Karten werden komplett verteilt, auch wenn dadurch einige TN eine Karte mehr bekommen als andere. Der TN, der links vom Kartengeber sitzt, beginnt und fragt einen TN seiner Wahl nach einer Karte, die ihm für ein Quartett fehlt. Man darf nur nach einer Karte fragen, wenn man vom betreffenden Quartett mindestens eine Karte in der Hand hält.
Hat der Gefragte die Karte auf der Hand, sagt er Ja, ich habe ein/eine/einen … und muss sie der fragenden Person geben. Diese darf weiter fragen, bis ein TN die geforderte Karte nicht besitzt und Tut mir Leid, habe ich nicht. sagt. Nun ist der zuvor Befragte an der Reihe mit
Fragen.
Hat ein TN ein vollständiges Quartett, legt er es offen vor sich auf dem Tisch ab und sagt: Ich habe … und … . Wer keine Karten mehr auf der Hand hat, wartet das Ende des Spiels ab.
Das Spiel endet, wenn alle Quartette abgelegt sind.
Gewonnen hat, wer die meisten Quartette gesammelt hat. Wenn Sie Frauen und Männer unter Ihren Spielern haben, können Sie das Quartett „I“ (Unterwäsche) weglassen.
Hier ist ein Beispiel
Sprachlernspiele Für Den Anfang:Meine Sachen
SUCHSPIEL
SPIELZIEL: Wörter für Kleidungsstücke
wiedererkennen, sagen, was welche Farbe hat
SPIELZEIT: 10 Minuten
SOZIALFORM: PA
SPIELMATERIAL: AB, Buntstifte
VORBEREITUNG: AB für die Teams kopieren (Wortkarten für die Farben
vorbereiten)
SPIEL
Die TN arbeiten mit einem Partner. Sie finden im Wimmelbild möglichst schnell je 3 Exemplare der gesuchten Kleidungsstücke und einigen sich, in welcher Farbe sie diese ausmalen. Haben zwei TN alle Sachen gefunden, ist das Spiel beendet.
Kennen die TN die Farben auf Deutsch nicht, kann der SL große Wortkarten für die Tafel vorbereiten, z. B. rot, lila, hellblau …
Mögliche Weiterführung
Die TN geben einander weitere Suchaufgaben: Die … sind orange. Die anderen suchen schnell 3 davon und malen sie aus.
Je 4 TN setzen sich zusammen und vergleichen, wie viele Übereinstimmungen sie bei den Farben haben.
Suchaufgabe mit dem AB in einem Kaufhaus: Die Partner suchen Kleidungsstücke, die ihnen gefallen – jeweils in der Farbe, die sie beim Malen gewählt haben. Sie notieren den Preis. Man kann kleine Preise
für verschiedene Kategorien vergeben: Wer zuerst alles „eingekauft“ hat, wer am wenigsten ausgegeben hat, wer die schwierigste Suchaufgabe lösen konnte …unter das Tuch (in diesem Fall eher eine Decke nehmen!), und ertasten die Lebensmittel. Sie dürfen sie dabei wirklich nicht sehen. Danach weiter wie oben beschrieben.
Hier ist ein Beispiel
SCHIFFE VERSENKEN
SPIELZIEL: nach Kleidungsstücken /
Sachen / Farben fragen / sagen, was man hat / nicht hat
SPIELZEIT: 10–15 Minuten
SOZIALFORM: PA
SPIELMATERIAL: AB, Stift
VORBEREITUNG: AB für alle TN kopieren
SPIEL
Die TN notieren in 7 Regalfächern je ein Kleidungsstück oder einen Gegenstand und eine Farbe dazu. Danach finden sie einen Partner, stellen einen Ordner oder ein dickes Buch zwischen sich oder setzen
sich mit dem Rücken zueinander, so dass sie das AB des Partners nicht sehen können.
Die TN versuchen – wie beim Spiel-Klassiker „Schiffe versenken“ – durch Fragen herauszufinden, was der Partner wo notiert hat. Der Dialog auf dem AB hilft dabei.
Bei einem Treffer darf man weiter fragen. Wenn ein TN nichts gefunden hat, ist der Partner dran. Gewonnen hat, wer zuerst alle Gegenstände gefunden hat.
Tipp
Die TN können auch mit anderen Wörtern spielen, z. B. – mit den Wörtern aus 3. einen Kühlschrank einräumen (5 Regale, jeweils mit 3 Fächern: „links – rechts – Mitte“.) – mit den Wörtern aus 5. ein Hotel mit 25 Hotelzimmern einrichten (25 Hotelzimmer mit 7 besonderen Möbelstücken drin.)
Hier ist ein Beispiel
Sprachlernspiele Für Den Anfang:Meine Sachen
ABC-LISTE
SPIELZIEL: persönliche Gegenstände und Kleidungsstücke nennen
SPIELZEIT: 10 Minuten
SOZIALFORM: GA (3–4 TN)
SPIELMATERIAL: DIN A3-Papier, 1 Stift pro Gruppe (in verschiedenen Farben), Tischklingel / Glocke o. ä., Wörterbuch
SPIEL
Es werden Kleingruppen gebildet und jede Gruppe bekommt einen Stift in einer anderen Farbe und ein DIN A3-Blatt. Die TN schreiben zuerst die Buchstaben von A bis Z auf, einzeln, von oben nach unten. Erst danach erklärt der SL das Spiel.
Auf das Zeichen des SL fangen die Gruppen an: Sie diktieren einer Person aus der Gruppe zu jedem Buchstaben möglichst viele Wörter, persönliche Gegenstände, Kleidungsstücke, die mit dem Buchstaben beginnen.
Sie dürfen nur mit dem Stift schreiben, den sie bekommen haben und sollen nach einigen Wörtern den Stift in der Gruppe weitergeben. Jeder soll an der Liste mitschreiben.
Wenn der SL ein Zeichen gibt, hören die Gruppen auf zu schreiben und gehen im Uhrzeigersinn einen Tisch weiter. Sie lesen die Liste der anderen Gruppe und notieren für jedes richtige Wort 2 Punkte, wenn sie das Wort nicht in ihrer Liste haben, und 1 Punkt, wenn sie das Wort auch haben. Man kann einen halben Punkt abziehen, wenn das Wort nicht korrekt geschrieben wurde oder wenn der Artikel nicht stimmt – das muss aber vorher in der Gruppe vereinbart werden. Wenn die
TN nicht ganz sicher sind, können sie im Wörterbuch nachschlagen.
Gewonnen hat die Gruppe mit den meisten Punkten
BUCHSTABEN BELEGEN
SPIELZIEL: persönliche Gegenstände und Kleidungsstücke, Sachen im Klassenraum benennen
SPIELZEIT: 10–15 Minuten
SOZIALFORM: GA (2 Gruppen)
SPIELMATERIAL: 2 Bögen Packpapier, 2 dicke Stifte, Tischklingel / Glocke o. ä.
SPIEL
Die TN bilden zwei Gruppen, jede Gruppe bekommt einen dicken Stift und einen Bogen Packpapier. Die TN schreiben zuerst mit großen Buchstaben auf dem ganzen Blatt verteilt das ABC auf. Erst danach erklärt der SL das Spiel.
Auf das Zeichen des SL versuchen die Gruppen auf jeden Buchstaben eine Sache (persönliche Gegenstände, Sachen im Raum …) zu legen, die mit dem Buchstaben beginnt.
Ist eine Gruppe fertig, läuft jemand aus der Gruppe schnell zur Tischklingel, klingelt und die andere Gruppe muss aufhören.
Der SL ruft die Buchstaben nacheinander auf, die Gruppen sagen, was sie auf den Buchstaben gelegt haben.
Für jeden korrekten Gegenstand bekommen die Gruppen Punkte: Hat für einen Buchstaben nur eine Gruppe etwas gefunden, bekommt sie 3 Punkte, hat sie etwas anderes gelegt, als die andere Gruppe, dann 2 Punkte, haben beide Gruppen den gleichen Gegenstand, bekommen sie 1 Punkt. Auch Tricks sind möglich, z. B. kann ein Keramikhuhn durchaus auch als Vogel gelten. Der SL entscheidet, ob er den Gegenstand akzeptiert.
Gewonnen hat die Gruppe mit den meisten Punkten.
WÖRTER-RAP
SPIELZIEL: Wörter zu sinnvollen
Gruppen ordnen, Wortakzent üben
SPIELZEIT: 15–20 Minuten
SOZIALFORM: PL / PA / GA (3–4 TN)
SPIELMATERIAL: Tafel
SPIEL
Der SL schreibt eine Zeile aus 4 Wörtern – z. B. Pullover, T-Shirt, Jeans und Gürtel – an die Tafel und markiert bei jedem Wort die akzenttragende Silbe (die betonte Silbe).
Er bittet nun die TN, den Rhythmus der Wörter mit den Füßen zu stampfen, sich im Rhythmus zu bewegen und die 4 Wörter mehrmals laut und rhythmisch zu sprechen.
Wenn das schon gut klappt, kommt die nächste Herausforderung: Die TN sollen bei jedem Wort mit beiden Händen („Rapper-Geste“) auf das Körperteil zeigen, wo dieses Kleidungsstück getragen wird.
Danach werden „Bands“ gebildet und sie schreiben den Text zu ihrem eigenen Wörter-Rap, üben zusammen und tragen ihn in der Gruppe vor.
Beim zweiten Durchlauf können sie nach jeder Zeile stoppen und das Publikum auffordern, die Zeile mit ihnen zu wiederholen.
Am Ende wird in der Gruppe abgestimmt, welche Gruppe am besten gerappt hat.
Sprachlernspiele Für Den Anfang:Meine Sachen
PLÄTZE TAUSCHEN
SPIELZIEL: sagen, was man gern trägt / anhat / nicht mag, Sätze verstehen
SPIELZEIT: 10–20 Minuten
SOZIALFORM: PL
SPIELMATERIAL: stabile Stühle, passend zur Anzahl der TN
VORBEREITUNG: einen nicht zu engen Stuhlkreis bilden
SPIEL
Die TN sitzen im Stuhlkreis, der SL steht in der Mitte (er hat keinen Stuhl). Der SL fängt mit einem Beispiel an: Alle tauschen die Plätze, die heute Sportschuhe tragen.
Den ersten Teil langsam sprechen. Dann bittet der SL die TN, die Sportschuhe anhaben, aufzustehen und die Plätze zu tauschen. Dabei versucht der SL schnell einen freien Stuhl zu finden und sich hinzusetzen.
Nach dieser Beispielrunde den Satzanfang Alle tauschen die Plätze, die … an die Tafel schreiben und das Spiel kann beginnen.
Dann geht das Spiel immer schneller weiter. Wer sich nicht hinsetzen kann, kommt in die Mitte und wird der neue SL.
Wenn die TN den zweiten Satzteil nicht von sich aus variieren, soll der SL versuchen, in die Mitte zu kommen, so kann er neue Ideen einführen: z. B. die … mögen / nicht mögen, die … haben / haben wollen / keine … haben.